Planungen und Bewertungen für eine Regionalstadtbahn-Linie (Regionaltangente West) im Schnellbahnnetz des Rhein-Main-Gebietes.
Aufgabenstellung
Die Regionaltangente West (RTW) bindet Bad Homburg, Oberursel, Niederursel, Eschborn, Sossenheim und Höchst im Norden/Westen sowie Neu-Isenburg und Dreieich-Buchschlag im Süden/Osten mit einer schnellen Schienenverbindung an den Frankfurter Flughafen an. Sie ist als 2-System-Bahn mit EBO- und BOStrab-Abschnitten geplant. Die Planungen zur RTW gehen bis auf den Anfang des Jahrtausends zurück. Dabei wurde ein Linienkonzept bestehend aus zwei RTW-Linien (Bad Homburg - Flughafen - Neu-Isenburg und Nordwestzentrum - Flughafen - Dreieich-Buchschlag) entwickelt. Nach Vorlage der Entwurfsplanung mit einem geschätzten Investitionsvolumen von 414 Mio. € sollten
der optimale Projektzuschnitt im Hinblick auf verschiedene Planungsalternativen identifiziert,
die Förderwürdigkeit des Gesamtvorhabens im Rahmen einer Nutzen-Kosten-Untersuchung geprüft und
sinnvolle Ausbaustufen identifiziert sowie die Möglichkeiten von rein nach EBO betriebenen Ausbaustufen geprüft werden.
Methodik
Die Leistungen umfassten zunächst die Erstellung der verkehrlichen Mengengerüste für den Ohnefall auf der Basis aktueller Strukturdatenprognosen sowie aktuellen Prognoseprämissen im Hinblick auf die Verkehrsangebote ÖPNV/MIV. Anschließend wurden für verschiedene Planfälle
die verkehrlichen Mengengerüste abgeleitet,
eine gesamtwirtschaftliche Bewertung vorgenommen sowie
die Mehrerlöse im System ÖPNV sowie die auf die RTW entfallenden Gesamterlöse ermittelt.
Die RTW als Gesamtmaßnahme stellt ein gesamtwirtschaftlich sinnvolles Vorhaben mit einem Nutzen-Kosten-Indikator von deutlich über 1,0 dar. Ihre volle Wirksamkeit entfaltet das Vorhaben erst im Vollausbau. Es existieren zwar sinnvolle Ausbaustufen, die sukzessive realisiert werden können, wegen des für den Verkehrsraum neu zu errichtenden Betriebszweigs »Zweisystem« ist dies aber mit erheblichen betrieblichen und finanziellen Risiken insbesondere im Hinblick auf die Fahrzeugbeschaffung verbunden. Wenn, dann ist lediglich ein Vorlaufbetrieb auf der Basis der Eisenbahnbetriebsordnung mit entsprechenden bereits existierenden Fahrzeugen sinnvoll.
Projektdaten
Auftraggeber: RTW Planungsgesellschaft mbH
Bearbeitungszeit: 2010 – 2012