Die verkehrspolitische Zielsetzung einer größtmöglichen Verlagerung von Nachfrageströmen auf den ÖPNV ist weitestgehend unbestritten. Für deren praktische Umsetzung sind aber unterschiedliche Strategien denkbar. Solche Strategien können zunächst beim ÖPNV selbst beispielsweise durch
eine Verdichtung der Bedienungsangebote,
Verbesserungen bei der Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel,
den Ausbau der Infrastruktur,
die Beschaffung neuer komfortabler Fahrzeuge oder
eine kundenorientierte Weiterentwicklung der Tarifsysteme
ansetzen.
Da mit solchen Maßnahmen teilweise ein nicht unbeträchtlicher Mittelbedarf verbunden ist, gehört zu einer schlüssigen Strategie für die künftige Entwicklung des ÖPNV auch ein nachhaltiges Finanzierungskonzept und der Nachweis der gesamtwirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit der einzusetzenden öffentlichen Mittel. Zur Bereitstellung der benötigten Entscheidungsgrundlagen zur Beurteilung der unterschiedlichen Szenarien haben wir Instrumentarien für die Ermittlung der Folgekosten und der verkehrlichen Nutzen solcher Maßnahmen entwickelt.
Über die Maßnahmen hinaus, die beim ÖPNV selbst ansetzen, können auch Überlegungen sinnvoll sein, die in die Interessen der Nutzer anderer Verkehrsmittel eingreifen. Hierzu zählen beispielsweise
die Bevorzugung des ÖPNV an Lichtsignalanlagen auch zu Lasten des MIV,
die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung oder
verkehrslenkende Maßnahmen zugunsten des ÖPNV (z.B. durch Einführung einer City Maut).
Unsere Instrumentarien beschränken sich daher nicht nur auf die Abbildung der Maßnahmewirkungen im Bereich des ÖPNV, sondern beziehen auch die anderen Verkehrsmittel und bei Bedarf die Sekundärwirkungen auf die kommunale Wirtschaftsstruktur bei der Untersuchung der unterschiedlichen Szenarien über die künftige Entwicklung des ÖPNV mit ein.