Die Ausgangssituation
Das erwartete Verkehrswachstum im ÖPNV der Stadt Frankfurt macht einen Kapazitätsausbau auch im Oberflächenverkehr erforderlich.
Frankfurt am Main ist eine dynamisch wachsende Stadt im Herzen der Rhein-Main-Region. Das damit verbundene Verkehrswachstum wird im ÖPNV zu einem deutlichen Anstieg der Fahrgäste führen. Da die heutigen Angebote bereits oftmals an der Leistungsgrenze operieren, müssen die Kapazitäten auch an der Oberfläche ausgebaut werden. Die Trambahn mit ihrem im Vergleich zum Bus hohen Leistungsvermögen spielt dabei eine besondere Rolle. Die Kapazitätsausweitung kann dabei auf unterschiedlichen Wegen erzielt werden. Idealtypisch durch eine größere Fahrzeuge oder durch eine Taktverdichtung.
Dynamisch wachsende Städte erfordern neue Antworten auf die Verkehrsentwicklung.
Der konkrete Auftrag
Untersuchung von insgesamt 4 Varianten zur Erhöhung der angebotenen Platzkapazitäten im Frankfurter Straßenbahnnetz
Die vier zu untersuchenden Varianten waren insbesondere unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu beurteilen. Darüber hinaus wurde die infrastrukturelle Machbarkeit, die erforderlichen Investitionen sowie die Möglichkeiten einer sukzessiven Umsetzung mit betrachtet. Die Varianten wurden anschließend in einer Bewertungsmatrix unter diesen Gesichtspunkten einander gegenübergestellt.
Unsere Lösung
Aufbau eines wirtschaftlichen Bewertungsmoduls für die Ermittlung der kosten- und erlösseitigen Auswirkungen der unterschiedlichen Strategievarianten
Es wurde ein Prognosemodul für die Kosten- und Erlöswirkungen der einzelnen Strategievarianten entwickelt. Dieses Prognosemodul unterscheidet auf der Kostenseite folgende Funktionsbereiche:
- Betrieb – mit Fahrdienst, Energie, Fahrzeugen (Vorhaltung, Instandhaltung, Bereitstellung)
- Infrastruktur – mit Vorhaltung (worst und best case), Instandhaltung
Dem stehen auf der Erlösseite die Fahrgelderlöse gegenüber.
Die Kosten der verschiedenen Funktionsbereiche wurden möglichst sachgerecht an mengenseitige Schlüsselgrößen gekoppelt, wie z. B. Fahrplanstunden, Zug-km oder Anzahl Fahrzeuge. Die verwendeten Schlüsselgrößen wurden mit dem Auftraggeber abgestimmt und von diesem für die verschiedenen Varianten zugeliefert. Die Kosten- und Erlössätze wurden auf Basis von Erfahrungswerten durch den Partner PwC bereitgestellt.
Nutzen der Resultate
Systematischer Vergleich der Varianten einer Tramstrategie für Frankfurt am Main ermöglicht
Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse konnten die Varianten bezüglich ihrer Auswirkungen auf den Zuschussbedarf des ÖPNV verglichen werden. Daneben wurden auch die Gesichtspunkte der infrastrukturellen Machbarkeit, der erforderlichen Investitionen sowie der Kundennutzen berücksichtigt. Auf diese Weise konnten die spezifischen Vor- und Nachteile der einzelnen Varianten herausgearbeitet und dem Auftraggeber so eine solide Entscheidungsgrundlage zur Verfügung gestellt werden.
Projektdaten und Ansprechpartner
Titel
Untersuchung und Bewertung vorhandener Varianten zur Trambahnstrategie traffiQ/VGF (inkl. Datensammlung und Moderation)
Auftraggeber
traffiQ Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH
Partner
PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Bearbeitungszeitraum
Mai–Dezember 2019